Montag, 15. Februar 2010

Valentinstag

Die Raben
rufen krakrakra.
Die Straßenbahnen
fahren
mit roten Luftballons behangen:
День Валентина!
Die Menschen haben
ihre Liebsten an der Hand
wer hat
und tragen Blumen durch die Stadt,
Rosen und Tulpen und Luftballons, und
die Eislaufbahn am Rathausplatz
ist überfüllt wie Cafés, Straßen, Parks.
Schokolade und Bonbons
gibt es heute umsonst.
Auf Drähten über der Stadt sitzende Tauben turteln und gurren.

Ich gehe durch schmale Straßen,
da wird ein Sarg aus einem Hauseingang getragen
in einen leeren Bus für den Transport;
eine Gruppe Trauernder steht weh im Schnee.
Der Tag fragt nicht nach...
Ein Kind fährt Schlitten im Park.
Vereinzelt zwitschern Vögel Frühling.



















Eine hellrosa Kirche, vul. Pekarska,
auf der Straße Richtung Friedhof.
Knietief im Schnee zwischen Gräbern und Bäumen stapfe ich mühsam den Hügel hoch, Richtung im 1. Weltkrieg Gefallender. Von unten aus dem Tal hallt ein
Fußballspiel, es ist früher Sonntag nachmittag, Trillerpfeifen und Rufen.

Später im Café, stummes Schluchzen
liebesleidender Männer und Frauen auf der Leinwand. Valentinstag-Diafilme; Zigarettenrauch, Jazz/Musik, zu dunkel und zugig, sonst schön hier,
Kvartira 35.
Kaffee à la Lviv (coffee, chocolate, cream).
Ein Pärchen im Partner-Pulli
blau-weiß gestreift.
Ein weiterer Stummfilm:
Charly Chaplin
A Dog’s Life
vielleicht.

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